Das andere Mädchen
Bibliothek Suhrkamp 1539
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Beschreibung
Nobelpreis für Literatur 2022 Ein Sonntag im August 1950, die kleine Annie spielt draußen im Garten, ihre Mutter steht am Zaun und plaudert mit der Nachbarin. Eine folgenreiche Plauderei, denn so erfährt Annie, dass ihre Eltern vor ihrer Geburt bereits eine Tochter hatten, die sechsjährig an Diphtherie gestorben war. Über diese Schwester wird Annie von ihren Eltern niemals wieder ein Wort hören und sie wird ihrerseits niemals nach der Verstorbenen fragen.
Doch auch dieses dauerhafte Beschweigen formt eine Geschichte und verleiht der toten Schwester - dem anderen Mädchen - eine Gestalt. Und es prägt Annies Persönlichkeit und Charakter, die Identität der Nachgeborenen.
Vier oder fünf Fotografien, das Grabmal, einige wenige Gegenstände, ein paar Murmeln - darüber versucht Annie Ernaux Jahrzehnte später dem Leben ihrer ungekannten Schwester schreibend auf die Spur zu kommen. Annie Ernaux hat einen Brief an ihre Schwester geschrieben, die sie nicht hat kennenlernen können - einen Brief von überwältigender Klarheit und zarter Traurigkeit, über Trennendes und Gemeinsames, über Kindheit und Geschichte und über Schicksalsschläge, die eine Familie auf immer verändern.
Pressestimmen
» ist keine Klage, keine noch so abgeklärte Betroffenheitsliteratur. Es ist ein beobachtendes Buch, die Zusammenfassung vieler Überlegungen, die jetzt kühl und haargenau hingeschrieben (und von Sonja Finck kühl und haargenau übersetzt) werden können.« »Weit mehr als nur ein Buch über die Schwester und ein Versuch, ihre Leerstelle in der Geschichte der Familie zu füllen ... Vielleicht ist dieses Buch daher auch ein indirekter Schlüssel zu Ernaux’ Gesamtwerk.«»Ernaux ist eine sensible Autorin mit einem scharfsinnigen Gespür für soziale Machtverhältnisse. Ein zentrales Thema ist dabei unter anderem der Umgang mit Sprache.« »Das jüngste auf Deutsch erschienene Buch der Nobelpreisträgerin, , zeigt freilich deren literarischen Qualitäten wie in einem Brennglas.« »Wie Ernaux von diesem Trauma erzählt, ist brilliant.«»Ein anrührender Text, der ins Innere der Ernaux'schen Poetik der Selbsterkenntnis führt.«»Gerade das scheinbar emotionslose Graben, das Notieren der Vergangenheit führt – paradoxerweise – zu todtraurigen Passagen.«»Durch die Wahl der Briefform entsteht eine Intimität, die man sonst nicht von der ... Schriftstellerin kennt ... ein sehr persönliches und ergreifendes Alterswerk.« » ist ein langer Brief, eine poetische Erkundung, die etwas Geheimnisvolles bewahrt und eine existenzielle Unruhe erzeugt.« »Lohnt – wie alle ihre Bücher!«
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Autorenportrait
Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden. Annie Ernaux hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Nobelpreis für Literatur. Sonja Finck übersetzt aus dem Französischen und Englischen, darunter Bücher von Jocelyne Saucier, Kamel Daoud, Chinelo Okparanta und Wajdi Mouawad. Für ihre Ernaux-Übersetzungen wurde sie mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Kathinka Höhn empfiehlt 
Das andere Mädchen

Der Suhrkamp Verlag veröffentlicht in schöner Ausstattung Jahr für Jahr die frühen Bücher der französischen Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux.

Als Ernaux als kleines Mädchen ihre Mutter bei einem Gespräch belauscht, ändert sich ihr Leben mit einem Schlag.

Sie erfährt, dass ihre Eltern vor ihr bereits eine Tochter hatten, die im Alter von sechs Jahren gestorben ist. Sie wird nie mit ihren Eltern über ihre Schwester sprechen, was man der Schwere, der in Frankreich herrschenden Zeit anlasten kann.

Das Buch “Das andere Mädchen”, ist ein Brief an ihre Schwester, in dem sie versucht, sich dieser Unbekannten zu nähern und die Leerstelle in ihrem Leben zu füllen.
 

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